G. Löwensohn Verlag

Im Jahr 1817 wurde Gerson Löwensohn in Fürth geboren. 1844 bekam er von der Stadt Fürth die Lizenz für die Gründung einer Kupfer- und Stahlstichdruckerei. Hieraus entwickelte sich die Bilderbücherfabrik G. Löwensohn. Ab ca. 1856 begann die verlegerische Tätigkeit im Bereich Kinder- und Bilderbuchproduktion. Durch die Gründung einer Sortimentsbuchhandlung im Jahr 1863 wurde der Vertrieb der Produkte in die eigene Hand genommen.

Als Gerson Löwensohn 1871 starb, übernahmen seine Söhne Theodor und Bernhard die Firma. Im Jahr 1890 trat Kommerzienrat Albert Rosenfelder als Teilhaber in die Firma ein. Ende der 1920er Jahre wurde die Firma von Gustav Löwensohn geleitet, sein Bruder Robert Löwensohn und Ernst Rosenfelder unterstützen ihn dabei.

Im Jahr 1929 übernahm das Unternehmen die Berliner Pestalozzi Verlags-Anstalt. Hieraus leitete sich der spätere Name Pestalozzi Verlag ab.

Ebenfalls 1929 wurde auf Initiative von Robert Löwensohn und des Montrealer Druckers Louis Vilette in Fürth die Bias Verlag GmbH gegründet. Inhaber waren Robert Löwensohn und Ernst Rosenfelder. Der Name leitete sich vom Motto „Bilderbücher in allen Sprachen“ ab, das sich z.B. im Briefkopf der Firma G. Löwensohn fand. Zweck war der Vertrieb der Bücher im Ausland. Eine Niederlassung wurde in Paris gegründet. 1941 wurde Louis Vilette Mehrheitsgesellschafter, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Die Société nouvelle des éditions Bias / Èdition Bias veröffentlichte bis 1992. Eigentümer wurden in späteren Jahren u.a. Éditions Touret und Éditions Milan.

Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 geriet das jüdische Unternehmen G. Löwensohn in Schwierigkeiten. Schließlich mußte das Unternehmen 1937 an die Kunstanstalten May (KAMAG) in Dresden verkauft werden. Der Name änderte sich in Pestalozzi Verlag. Der ehemalige Prokurist Emil Franke wurde Geschäftsführer.

1949 wurden die Eigentumsverhältnisse des Verlags neu geordnet. Die KAMAG hielt nun 50%, die Familien der früheren Inhaber 40% und Emil Franke 10%.

siehe auch ⇒ Pestalozzi Verlag

Quellen:
Fürth Wiki : Bilderbücherfabrik Löwensohn
Blog Fiorda 14-18 : Bilderbücherfabrik Löwensohn
l’Institut Mémoires de l’édition contemporaine (IMEC)
— 150 Jahre Pestalozzi-Verlag (ISBN 3-614-42801-X), Pestalozzi-Verlag, 1994.